Kurator
Stéphane Ghislain Roussel
Datum
Ort
Galerie 3
Kurator
Stéphane Ghislain Roussel
Recherchen und Ausstellungskoordination
Anne Horvath
Die Oper als Welt beleuchtet die Begegnung zwischen bildender Kunst und dem Operngenre im 20. und 21. Jahrhundert. Weit davon entfernt, lediglich von Künstlern geschaffene Szenografien zu zeigen, möchte die Ausstellung in Anlehnung an das Wagnersche Gesamtkunstwerk – oder in einem Spannungsverhältnis dazu – deutlich machen, wie bildende Kunst und Oper sich gegenseitig nährten und bisweilen auch radikal beeinflusst haben. In diesem ständigen Austausch bietet die Oper den Nährboden für Experimente und fungiert als Auslöser für neues ästhetisches und politisches Empfinden.
Die Oper wird aus mehreren Gründen zum Ausstellungsthema. Vom Mythos der „letzten Oper“ kann keine Rede mehr sein. „Sprengt die Opernhäuser in die Luft“, forderte Pierre Boulez 1967. Das vernichtende Urteil schien unwiderruflich gesprochen. Und doch ist festzustellen, dass über das ganze 20. Jahrhundert und besonders in den letzten Jahrzehnten bedeutende und bemerkenswerte Kreationen entstanden sind. Die damals kritisierte Spektakularisierung hatte auch die anderen künstlerischen Ausdrucksformen mehr als nur gestreift. Der Oper, Ort des Spektakulären, bot sich infolgedessen die Möglichkeit, diese die zeitgenössische Kunst nach Jahren des verstärkt Konzeptuellen immer weiter durchdringende Theatralität aus einem neuen Blickwinkel zu betrachten.